Termin

1989. Ende der Geschichte oder Beginn der Zukunft? Anmerkungen zum Epochenbruch

Ausstellung 09.10.2009

Kunsthalle Wien, Wien, Österreich

Die große Herbstausstellung stellt ein historisches Ereignis in den Fokus: Vor zwanzig Jahren, im annus mirabilis 1989, markierte die Öffnung des Eisernen Vorhangs einen Epochenbruch, der das Ende des Kalten Krieges einleitete und eine neue geopolitische sowie massenpsychologische Situation schuf. Der Atem der Geschichte wehte durch das kollektive Bewusstsein, der ungläubige Ausruf „Wahnsinn!“ war in aller Munde. Utopien wurden begraben und neue, bislang ungeahnte Zukunftsszenarien taten sich auf. Auf kalte und heiße Kriege, auf einen kommunistischen Alltag der Unterdrückung und des Mangels folgte ein Zeitalter der Brüche, in dem alte Nationalismen und religiöse Fundamentalis¬men wiederkehrten und die gegenwärtige Finanzkrise Zweifel an der Funktionstüchtigkeit eines sozial unverantwortlichen „Raubtierkapitalismus“ nährt.
Die Ausstellung spürt den Metaphern nach, die mit dem Zerfall der bipolaren Teilung der Welt in Ost und West sowie mit dem politischen Umbruch ver¬bunden sind und die in ihrer Folgewirkung bis heute ungebrochene Aktualität besitzen. Ein Highlight der Schau ist die 160 m² einnehmende Installation Das große Archiv (1993) von Ilya & Emilia Kabakov. Die sublimen Kommentatoren sowjetischer Alltagsverhältnisse führen durch klaustrophob anmutende Räume, die uns atmosphärisch in die Warteschlangen eines bürokratischen Verwaltungs-apparates versetzen. Die seismografisch sensiblen Beiträge ermöglichen Denkanstöße zu großen, nicht immer einfach zu fassenden Veränderungen.

Weitere Informationen

 

Die Ausstellungseröffnung findet am 08. Oktober 2009, um 19 Uhr statt.
 

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