Termin

„Napoleon – Genie und Despot“

Ausstellung 25.01.2009–10.05.2009

Museum Haus Ludwig für Kunstausstellungen Saarlouis, Saarlouis, Deutschland

„Dieser Mann war der Stern seines Volkes und dann seine Sonne geworden. Es war kein Verbrechen, sich von ihr blenden zu lassen. ...Wir müssen die Begeisterung begreifen und den Widerstand ehren. Beide sind rechtmäßig gewesen.“ [Victor Hugo, 1841] „Vom Erhabenen zur Lächerlichkeit ist nur ein Schritt.“ [Napoleon, 1812]

Napoleon, das meint sowohl Genie, visionärer Neuerer als auch Despot und kriegswütiger Eroberer. Die ebenso einzigartige wie zwiespältige Person Napoleon, fasziniert und polarisiert bis heute. Für die einen ist er das Genie, das Europa aufrüttelte und die Ideen der Menschenrechte auf dem ganzen Kontinent verbreitete, für die anderen ist er der machtbesessene Despot, der die ganze Welt seinen Ideen unterwerfen wollte.

In der Ausstellung „Napoleon – Genie und Despot“ begegnen sich idealisierende Repräsentation und bissige Karikatur in Meisterwerken der hohen und der trivialen Kunst. Nie zuvor haben die bedeutendsten Künstler einer Zeit eine Persönlichkeit so leidenschaftlich verehrt und gehasst wie Napoleon. So gegensätzlich wie ihre Auffassungen sind auch ihre Darstellungsmittel: vom idealisierten Herrscherbildnis bis zur beißenden Satire, von der heroischen Porträtbüste zur derb dreisten Karikatur. Erstmals treffen diese entgegengesetzten Sichtweisen aufeinander und vermitteln einen faszinierenden Eindruck der widersprüchlichen Persönlichkeit Napoleons. Das Zerrbild wird erst im Kontrast zum Idealbild verständlich. Die Ausstellung zeichnet den Weg Napoleons nach: von den stürmischen Anfängen des korsischen Feldherren, über seine Ernennung zum Ersten Konsul der Französischen Republik, der Kaiserkrönung, bis zur endgültigen Verbannung auf die Insel St. Helena.

Keine andere Person ist in der Zeit zwischen 1792 und 1815 so oft karikiert worden wie Napoleon. Die meisten Karikaturen entstanden in England. Ein liberaler Umgang mit Presse- und Meinungsfreiheit führte hier zu einem frühen Höhepunkt der satirischen Bildproduktion. Künstler wie James Gillray, Thomas Rowlandson und George Cruikshank gaben das heroische Ideal mit spitzer Feder und beißendem Spott der Lächerlichkeit preis. Erst nach dem Ende des preußischen Zensuredikts erschienen ab 1813 während der Befreiungskriege auch in Deutschland zahlreiche kritische Karikaturen gegen den französischen Despoten. Bekannte Künstler wie Johann Gottfried Schadow oder E.T.A. Hoffmann beteiligten sich an diesem Bilderkampf. Doch trotz des wachsenden Nationalgefühls zogen es viele Zeichner weiterhin vor, anonym zu bleiben.

In der Gegenüberstellung dieser Karikaturen mit dem inszenierten und idealisierten Herrscherkult in Bildnissen, Portraitbüsten und Devotionalien wird der Zwiespalt einer ganzen Epoche greifbar. Das Erhabene trifft hier auf das derb Komische, das Heroische auf das Lächerliche, das Ideal auf dreiste Drolligkeit.

Die Kreis- und Europastadt Saarlouis, in der vor 240 Jahren Michel Ney, (*10. Januar 1769 in Saarlouis + 07. Dezember 1815 in Paris), Marschall von Frankreich unter Napoleon, geboren wurde, ist in der Großregion Saar-Lor-Lux der ideale Ort, diese außergewöhnliche und imposante Ausstellung zu präsentieren.

Zur Ausstellung wird ein umfangreiches museumspädagogisches Programm (Führungen, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen und Workshops) angeboten.

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und französischer Sprache.


Weitere Informationen

Öffnungszeiten

Di-Fr 10-13 und 14-17 Uhr

Sa, So und an Feiertagen 14-17 Uhr

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