Termin

"Der Müde Tod" - oder der Gang über die ekstatische Treppe

Ausstellung 24.01.2009–25.04.2009

KAI 10 Raum für Kunst, Düsseldorf, Deutschland

Andrew Gilbert, Bernhard Lehner, Markus Selg, Astrid Sourkova, Dominic Wood

Die Ausstellung Der müde Tod wird von Astrid Sourkova und Markus Selg als dramatisches Gesamtkunstwerk inszeniert. Die beiden Künstler agieren in der Ausstellung als Regisseure und Bühnenbildner. Neben eigenen Werken zeigen sie Werke der Künstler Andrew Gilbert, Bernhard Lehner und Dominic Wood. Aus Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen, Projektionen, Wandmalerei und Toninstallationen entsteht eine begehbare Bühne, in der die Kunstwerke wie Akteure in einer Handlung eingesetzt sind. Über das Raumgefüge einer klassischen Ausstellung hinaus verdichtet sich diese Montage zu einem erzählerisch-allegorischen Gebilde, in dem in vielschichtiger Weise der Frage nach Tod und Schicksal nachgegangen wird.

Als lose Erzählstruktur der Inszenierung Der müde Tod dient den beiden Künstlern der gleichnamige Stummfilm von Fritz Lang und Thea von Harbou aus dem Jahr 1921. Mit dem Untertitel Ein deutsches Volkslied in sechs Versen versehen, leitet der Film eine Ballade von zwei sich liebenden, jungen Menschen ein. Die romantisch-tragische Geschichte einer jungen Frau, die in der Begegnung mit dem personifizierten Tod ihren Ehemann zurückfordern will, führt die Unausweichlichkeit des Todes und gleichsam dessen Ohnmacht vor Augen. In verschiedene Länder und Zeiten versetzt, bekommt die Heldin von dem Tod die Aufgabe, bereits zum Ableben erklärte Menschen zu retten. Sie wird Zeugin des gesamten Panoramas menschlicher Leidenschaften und Begierden, an dem ihre Versuche scheitern. Um sich dennoch mit ihrem Geliebten zu vereinen, stirbt sie den Liebestod.

In der Ausstellung werden die narrativen Motive des Films in theatralisch-expressiver Weise in zwei räumlichen Bildern konzentriert. Im ersten Bühnenbild eröffnet sich ein zwischen den Kunstwerken aufgespannter Welthof menschlicher Konflikte. Über die ekstatische Treppe wird man durch eine Mauer hindurch – ebenfalls ein Motiv des Films – in das zweite Bild hinein geführt: eine geistige, metaphysische Vision von der Schwelle des Todes und dem Blick über diese hinaus – in die Unendlichkeit.

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