1970 eröffnete Herbert Distel sein leeres Museum: ein Schubladenturm für Nähseide, mit der Spritzpistole umfunktioniert zum Modell eines Art déco-Wolkenkratzers. In sieben Jahren füllte er die fünfhundert Zimmer, jedes 57 × 48 mm gross, mit Kunstwerken, die fünfhundert Künstler eigens dafür schufen: von Picasso und Miró über Duchamp und Beuys bis zu Warhol und Tinguely und den damals jungen Concept-Artisten. 1979 kam das kleinste Museum für moderne Kunst als Geschenk des Künstlers und der Bank Julius Bär ins Kunsthaus. 2010 wurden die Miniaturen aufgefrischt, wiederum ermöglicht durch die Bank Julius Bär, die überdies einen Film über die Restaurierung und einen interaktiven Spaziergang durch die Säle finanzierte.