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»Solche Abdrücke sind der größte Schatz …« - Goethe und der Weimarer Daktyliotheken-Bestand

Ausstellung 28.08.2008–07.09.2008

Goethe-Nationalmuseum, Weimar, Deutschland

Ausstellungseröffnung zum 259. Goethe-Geburtstag 

 

Der Weimarer Daktyliotheken-Bestand umfasst ca. 80 Abdrucksammlungen mit mehr als 25.000 Einzelobjekten. In der Zusammenschau illustrieren sie 100 Jahre Daktyliothekengeschichte. Der heute nahezu unbekannte Begriff »Daktyliothek« stammt aus der Glyptik, der Steinschneidekunst, und bedeutet Fingerringkästchen. Erstmals erwähnt wurde er in der römischen Antike bei Plinius dem Älteren. In der Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte die Übertragung des Begriffes auf Abdrucksammlungen von geschnittenen Steinen.

 

Die Weimarer Sammlung setzt sich aus zwei großen Gruppen zusammen: der ehemaligen Sammlung der herzoglichen Familie von Sachsen-Weimar-Eisenach und der Sammlung des Privatgelehrten, Antikenverehrers, Dichters und Staatsministers Goethe.

Insgesamt 58 zumeist in Ringe gefasste geschnittene Steine sind in seiner Kunstsammlung überliefert. Ungeachtet der besonderen Wertschätzung der Originale waren Goethe Abformungen als Vermittlungsmedium sehr wichtig und willkommen. »Solche Abrücke sind der größte Schatz und ein Fundament, das der in seinen Mitteln beschränkte Liebhaber zu künftigem großen mannichfaltigen Vortheil bei sich niederlegen kann.«

 

Diese umfangreichen Kollektionen sind bisher wenig erschlossen und publiziert. Im Rahmen des Dr.-Heinrich-Weber- Preises, der vom Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums vergeben wird, konnte 2008 die Kestner-Daktyliothek aus der Goetheschen Kunstsammlung von Cornelia Irmisch grundlegend bearbeitet werden. Neben der detaillierten Erfassung der Einzelobjekte, wurden die Erwerbungsgeschichte und ihre besondere Rolle in der Wissenschaftsgeschichte untersucht.

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