Christine Erhard, Unterführung, © Christine Erhard.

Hin und wieder sollte jeder Mensch den eigenen Betrachtungsstandpunkt überdenken, etwas zur Seite treten und sich so auf eine alternative Perspektive einlassen, um einen frischen, unbefangenen Eindruck seiner Umwelt zu erhalten: Ein guter Rat für alle Lebenslagen. Dieses einfache Vorgehen zur Kontrolle der eigenen aktuellen Wahrnehmung kann ein Zurücktreten sein und ähnelt einer künstlerischen Praxis zur Reflektion der alltäglichen Wirklichkeit. Mittels der Werke in der Ausstellung –zoom+ wird nicht nur die jeweils einmal eingenommene Sichtweise überprüft. Darüber hinaus bleibt jede Ausgangsposition zur Betrachtung unsicher und die Wahrnehmung selbst wird subversiv irritiert. Zu den künstlerischen Verfahren gehören das bewusste Verschieben der Perspektiven, Dimensionen und Proportionen, das Sich-Annähern oder das Abstand-Einnehmen, das Verschachteln von Ebenen und auch die zeitliche Dehnung oder Beschleunigung einfacher Handlungen oder Prozesse. Gerade alltägliche Dinge und Tatbestände werden so wieder fragwürdig und außergewöhnlich. Zwischen den Polen des Wiedererkennens und der neu entdeckten Merkwürdigkeit in den künstlerischen Arbeiten entsteht eine anhaltende Spannung. Mit Werken von Julia Arztmann, Je-Hun Choi, Günter Wintgens, Markus Zimmermann, Hyun Gyoung Kim, Jan Köchermann, Christine Schulz, Christine Erhard.

Öffnungszeiten
Donnerstag-Sonntag 16-19 Uhr