Heute weniger bekannt, war Thorvaldsen zu seinen Lebzeiten neben Canova einer der größten Bildhauern des Klassizismus. 1797 bis 1838 lebte er in Rom, um sich an den Werken antiker Künstler zu bilden. Hier schuf er auch 1812 den »Alexanderfries«, der den Einzug Alexanders des Großen in Babylon zeigt. Auftraggeber war Napoleon. Um seine eigene Person zu erhöhen, instrumentalisierte Napoleon die antike Kunst für seine Zwecke. Viele Persönlichkeiten des Altertums mussten in neuartiger Zusammenstellung in den Dienst des Monarchen treten. Bei der Neugestaltung des römischen Quirinalpalastes, der 1809 kaiserlicher Palast werden sollte, stellte sich Napoleon als Vollender der Geschichte in eine Reihe mit Darstellungen von Alexander dem Großen, Caesar, Perikles, Romulus oder Trajan.

Thorvalsen steuerte zu diesem Zweck den »Alexanderfries« für den dritten Salon de l'Empereur im Palast bei. Später wünschte sich der Kaiser noch eine Kopie in Marmor für den Ruhmestempel der Madeleine in Paris.