Termin

Adrián Villar Rojas

Ausstellung 06.05.2017–27.08.2017

Kunsthaus Bregenz, Bregenz, Österreich

Es sind totenstarre Ungetüme. Der argentinische Künstler Adrián Villar Rojas (*1980, Rosario, Argentinien) wurde mit überdimensionalen Skulpturen bekannt. Ein Wal zum Beispiel in fast unüberschaubarer Masse und Länge von 28 Metern in einem Wald in Patagonien. Die herabfallenden Blätter der Bäume färben die Skulptur im rauen Herbstwetter mit weichem Rostrot. Erschütternd ist der Eindruck, einen vernarbten Zeugen aus der Meereswelt in einem verlassenen Wald liegend vorzufinden, offensichtlich durch Orientierungsverlust und Entfremdung zu Tode gekommen. In der Bienal del Fin del Mundo (Biennale am Ende der Welt) in Ushuaia im argentinischen Patagonien wird Villar Rojas’ Mi familia muerta in enigmatischer Schönheit zur sinnbildlichen Ermahnung an die Zivilisation. Villar Rojas beschäftigt sich mit Lebewesen vor der menschlichen Erinnerung. Riesige Knochen liegen als Teil der 70 Skulpturen umfassenden Arbeit für die dOCUMENTA (13) in einem Park in Kassel, einzelne mit Seetang und Muscheln überzogene vorzeitliche Tiere stehen in den Gewässern vor Istanbul, ein Bison, ein beladener Elch, ein gestürztes Kamel, ein noch wachsamer Vogel Strauß. Weiß glänzen ihre Körper in der Sonne, schwer ist die Last der Zeit.

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