Albert Oehlen untersucht in seinen Arbeiten beständig die Verfahrensweisen und Mittel der Malerei, um das Bewusstsein für das Medium zu schärfen und der Malerei auf diese Weise einen neuen Sinn zu verleihen. Die elf in der Ausstellung gezeigten Bilder tragen beschreibende Titel wie Mode, Alm, Sog, Blumen, Münzen, auf der Veranda oder Rasieren: Auf weiß grundierte Leinwände collagiert Oehlen Ausschnitte und Details von Abbildungen, Illustrationen und Fotografien, die er Katalogen und Postern entnommen und mit Ölfarbe übermalt hat. Im Gegensatz zu seiner früheren Arbeitsweise setzt Albert Oehlen Farbe nun zurückhaltender ein- ihre Verwendung konzentriert sich vor allem auf die Bildmitte, während andere Teile der Leinwand unbearbeitet bleiben.

Die Kombination von Abbildungen wird durch inhaltliche und thematische Überschneidungen geschickt bis zum Äußersten getrieben. Gegenständliche Bildelemente reiben sich aneinander und werden, aus ihrem Kontext herausgelöst, schließlich zur reinen Form. Ihre Bildhaftigkeit verlieren sie hierdurch jedoch nicht. Vielmehr werden mit schnellen Farbstrichen die unterschiedlichen Dynamiken auf der Leinwand gebündelt, deren Farbigkeit wiederum durch milchige Flecken abgeschwächt wird. Der komplexe Aufbau der Gemälde wird so zum Vorschein gebracht.