Termin

Alfred Messel: Visionär der Großstadt

Ausstellung 24.10.2009–24.01.2010

Kulturforum Potsdamer Platz: Kunstbibliothek, Berlin, Deutschland

Alfred Messel (1853-1909), ausgebildet in der Architekturtradition der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Berliner Bauakademie, nahm bereits bei seinen ersten Bauten eine andere Position ein als die meisten seiner Kollegen. Im Unterschied zur allgemeinen Mode nach 1871 einen prächtigen mitunter überbordenden Stil zu wählen, verwendete er überwiegend einfache deutsche Renaissanceformen. 1893 kam es zur fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Messel und der Wertheim-Familie.

Während Messel deren erstes Verkaufshaus noch fest an den französischen Bautyp des Warenhauses anlehnte, folgte er beim zweiten an der Leipziger Straße in Berlin anderen Gestaltungsprinzipien. Anstelle einer horizontal gegliederten Fassade spannte Messel breite Glasbahnen zwischen schmale, gotisierende, vertikale Pfeiler, die vom Sockel bis zum Dach ununterbrochen durchliefen und die eiserne Innenkonstruktion des Hauses sichtbar zum Ausdruck brachten. Als er 1903/04 den Eckpavillon am Leipziger Platz in Berlin ausführen ließ, war die Verblüffung unter den Architekturkennern perfekt: Anstelle der strengen Pfeiler-Glasfassade war eine sehr viel gotisierendere, kleinteiligere und skulpturengeschmücktere Fassadenstruktur getreten.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, der auch die Beiträge des im April veranstalteten Symposions anlässlich seines 100. Todestages beeinhalten wird.

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