Termin

Alles möchte ich immer. Franziska zu Reventlow (1871-1918)

Ausstellung 12.09.2010–21.11.2010

Lübecker Museen, Lübeck, Deutschland

Ein Mythos war Franziska zu Reventlow bereits zu Lebzeiten. Sie begehrte gegen die Konventionen ihres Standes auf und suchte einen persönlichen Weg, der ihr nicht vorgezeichnet war: Sie wollte Malerin werden, sie wollte unabhängig und in jeder Hinsicht frei sein, ganz für die Kunst leben und über den eigenen Körper verfügen.

„Alles möchte ich immer“ – die Schattenseiten dieses Anspruchs waren Krankheit, der beständige Kampf gegen materielle Not und zeitweilig Depression, die sich mit dem Schaffensrausch der Künstlerin und dem kämpferischem Optimismus der Mutter, die für ihr uneheliches Kind sorgte, abwechselten. Nicht ihre Bilder als Kunstwerke waren es, die die Zeitgenossen in ihren Bann zogen, es war Franziska zu Reventlow selbst – als Lebenskünstlerin, unangepasst und willensstark, anmutig und liebesbegabt, ausgezeichnet mit allen Voraussetzungen einer Kultfigur, nicht zuletzt der, als Projektionsfläche männlichen Staunens und Begehrens dienen zu können. Bleibenden Ausdruck fanden Produktivität und Kreativität Franziska zu Reventlows, die sich nie als Schriftstellerin sehen wollte, dann ironischerweise in der Literatur, in Romanen, Skizzen und Essays.

Die Ausstellung gliedert sich in die vier großen, relevanten Lebensstationen der Franziska zu Reventlow – Husum, Lübeck, München und Ascona – und veranschaulicht die je prägenden Erfahrungen der Gräfin anhand von meist neu entdeckten Quellen – eigenen bildkünstlerischen und literarischen Werken, Fotografien, Briefen, Büchern, amtlichen Dokumenten, Zeugnissen Dritter und gegenständlichen Exponaten, die in ein spannungsreich inszeniertes Zusammenspiel gebracht wurden, das die Anteilnahme des Besuchers an dieser bewegten Biografie herausfordert.

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