Termin

Arbeit. Sinn und Sorge.

Ausstellung 25.06.2009–11.04.2010

Hygienemuseum, Dresden, Deutschland

Der Mensch hat seine Not mit der Arbeit: Mal ist sie zu viel, mal zu wenig, oft ist sie schlecht und manchmal gar nicht bezahlt. Die einen sind hoffnungslos überarbeitet, andere verzweifelt auf Arbeitssuche. Und unter Bedingungen von Globalisierung, internationaler Finanzkrise und den drohenden Folgen des Klimawandels verändert sich die Arbeitswelt in einem Ausmaß, dass sie ihre geläufige gesellschaftliche Funktion nicht mehr einnehmen kann: Die Vorstellung eines einmal erlernten Berufs, der den Platz des Einzelnen in der Gesellschaft markiert, sein Leben rhythmisiert und individuellen Sinn gibt, lässt sich heute kaum mehr realisieren. Mehr denn je stellt sich also die Frage: Was ist Arbeit und wofür ist sie gut?

Die Sonderausstellung Arbeit. Sinn und Sorge nimmt sich des Themas in einer ungewöhnlichen Form an. In fünf Rauminstallationen stellt sie grundsätzliche Fragen an die Arbeit: Wie lassen sich Arbeit und Freizeit voneinander unterscheiden? Welchem Zweck dient Arbeit in einer kapitalistischen Gesellschaft? Wie entwickelt sich die individuelle Haltung zur Arbeit? Welche Bedeutung hat Arbeit jenseits von Macht, Geld und Anerkennung? Was sind die Optionen für die Arbeitswelt von morgen?

Die Ausstellung legt, neben der Betrachtung gesellschaftlicher Entwicklungen, großen Wert auf die Perspektiven des Individuums: die persönliche Sorge um den Lebensunterhalt, Befriedigung und soziale Anerkennung und nicht zuletzt die Funktion von Arbeit als einer sinnstiftenden Tätigkeit. Sie stellt heraus, dass Nützlichkeit nicht das letzte Argument sein kann, wenn es darum geht, den Sinn von Arbeit zu verstehen; dass Bezahlung nicht das einzige Kriterium für das Tätigsein ist oder dass Ausbildungswege, die sich allein an den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes orientieren, selten von Vorteil sind. Schließlich fragt die Ausstellung nach den Möglichkeiten einer Solidargemeinschaft, die durch eine Politik zu stärken wäre, die sich nicht hinter den vermeintlichen Zwängen der globalisierten Ökonomie versteckt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht damit die Unverzichtbarkeit des Sozialen im Sinne einer elementaren Sorge der Gesellschaft um all ihre Glieder.

Das Deutsche Hygiene-Museum betritt mit diesem von der Praxis für Ausstellungen und Theorie kuratierten Projekts gestalterisches Neuland. Es werden kaum Exponate im klassischen Sinne gezeigt, vielmehr entfalten die Räume ihre Argumentation ausgehend von eigens entwickelten Film- und Videoinstallationen. Jede Abteilung ist in enger Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Künstlern entwickelt worden, um eine große Dichte von ästhetischer Qualität und inhaltlich-pädagogischem Anspruch zu erreichen.

Weitere Informationen

Öffnungszeiten:
Di-So und Feiertage: 10 bis 18 Uhr
Mo geschlossen

Eintritt:
Regulär 7€
Ermäßigt 3€

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