Termin

Arte Povera

Ausstellung 07.05.2010–05.09.2010

Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, Liechtenstein

Das Kunstmuseum Liechtenstein präsentiert zu seinem 10-jährigen Bestehen eine grosse Ausstellung zur Arte Povera, mit der Werke aller Hauptvertreter der Arte Povera zu sehen sind.

Ende der 1960er Jahre herrscht in Italien eine emotionsgeladene Stimmung mit radikalen gesellschaftlichen Umwälzungen. In der Kunst ist deutlich die Atmosphäre des Aufbruchs zu einer neuen Sensibilität zu verspüren. Eben erst hatten die Wogen der amerikanischen Pop Art mit ihrer Thematisierung der Konsumwelt und in ihrer Trivialisierung die Gemüter bewegt, als im September 1967 der junge Kunstkritiker Germano Celant in Genua eine Gruppenausstellung mit dem Titel Arte Povera e IM Spazio organisiert, begleitet von einem Text, der erweitert unter dem Titel: ”Arte Povera: Anmerkungen zu einem Guerilla Krieg” in der Zeitschrift Flash Art erscheint. Diese Ereignisse markieren den Beginn der Arte Povera, deren örtliche Zentren Turin und Rom sind. Arte Povera ist kein manifestartiger Zusammenschluss von Künstlern sondern eine Bewegung, deren gemeinsame Haltung von einem Kunstkritiker erkannt und unterstützt wurde.

Das Bestreben der Künstler der Bewegung Arte Povera war es, die Distanz zum Betrachter zu verringern, die Schwelle von Kunst und Leben zu überbrücken und die Wahrnehmung zu erweitern. Uns vertraute und alltägliche, zumeist als wertlos erachtete Dinge werden als neue, kunstwürdige Materialien entdeckt. Diese alltäglichen und unbeachteten Gegenstände werden zu einem bedeutungsvollen Werk transformiert. Einfacher und bescheidener in seinen Mitteln, authentischer in seinen Materialien sollte die neue Kunst sein.

So eröffnen die Werke der Arte Povera in sinnlich poetischer Weise den Blick auf die Welt und den allem Sein zugrundeliegenden Energien. Sie schaffen Sinnbilder des aus ursprünglichen Kräften erwachenden Stroms von Lebenskraft: Sinnbilder vor allem für jene geistigen Kräfte, die zur Veränderung erstarrter Strukturen drängen.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein wird Werke aller Hauptvertreter der Arte Povera enthalten: Giovanni Anselmo, Alighiero Boetti, Pier Paolo Calzolari, Luciano Fabro, Jannis Kounellis, Marisa Merz, Mario Merz, Giulio Paolini, Giuseppe Penone, Michelangelo Pistoletto und Gilberto Zorio. Zudem wird sie mit Werken von Künstlern aus dem engen Umfeld wie Gino de Dominicis, Piero Gilardi und Salvo erweitert, die in wichtigen Ausstellungen seit 1966 vertreten waren. Der Fokus der Ausstellung liegt auf frühen Werken der Künstler der Arte Povera.

Der Fokus liegt auf frühen Werken der Künstler der Arte Povera. Ein grosses Konvolut der ausgestellten Werke bildet die Sammlung des Museums. Seit Gründung des Kunstmuseum Liechtenstein liegt ein Schwerpunkt der Sammlungstätigkeit bei der Arte Povera. Ergänzt wird diese umfangreiche über 50 Werke beinhaltende Konvolut mit Werken aus öffentlichen und privaten europäischen Sammlungen, unter denen sich auch wenig bekannte Werke der Frühzeit befinden.

Weitere Informationen

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr
Donnerstag 10–20 Uhr
Montag geschlossen

Eintritt
Regulär: CHF 12.-
Reduziert: CHF 8.-
(Senioren, Studenten, Lehrlinge, Gruppen ab 10 Personen [p.P], Ö1-Club Mitglieder)
Kinder / Jugendliche bis 16: gratis

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