Termin

Bill Bollinger - Retrospektive

Ausstellung 04.02.2011–22.05.2011

Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, Liechtenstein

Das radikale plastische Werk des nahezu in Vergessenheit geratenen amerikanischen Künstlers Bill Bollinger (1939-1988) wird mit dieser Werkschau erstmals seit den 1970er Jahren wieder gezeigt.

Der ausgebildete Luftfahrttechniker Bill Bollinger zieht 1961 nach New York, wo er für kurze Zeit die Art Students League besucht und Malerei studiert. In den späten 1960er Jahren gehörte Bill Bollinger (1939 –1988) zu den prominentesten Vertretern der Prozesskunst. Bis 1974 wird er in einem Atemzug mit den Künstlern Bruce Nauman, Robert Smithson, Eva Hesse, Alan Saret, Richard Serra, Lynda Benglis, Keith Sonnier genannt. Ab Mitte der 1970er Jahre zog sich Bollinger aus der internationalen Kunstwelt zurück und galt danach lange Zeit als verschollen.

Nach einer Reise auf dem Frachtschiff 1969 von New York nach Europa, bei welcher Bollinger den Atlantik als leicht gewölbte, scheinbar plane Fläche wahrnahm, entsteht eine Anzahl Werke, in denen Wasser eine wichtige Rolle spielt: transparente Gummischläuche, gefüllt mit Wasser, gelegt als Linie, als Kreis, als Verteilersystem. Schwarze Gummischläuche halten die Wasseroberfläche auf gleichem Niveau; einmal verbinden sie sogar sieben Fässer zu einer ornamental, fast floral erscheinenden Skulptur.

Charakteristisch für Bill Bollingers Schaffen ist sein feinfühliger Umgang mit Eigenschaften und Möglichkeiten von Materialien. Mit minimal-präzisen Handlungen versetzt er etwa Aluminiumrohre, Seile, Gummischläuche, Maschendraht, Lampen oder Schubkarren, die die Basis für seine puristischen und ephemer erscheinenden Skulpturen bilden, in ihre Formung. Die technischen und industriellen Materialien setzt er radikal, direkt, einfach und leicht ein, genau wissend um physikalische Grundgesetze wie Schwerkraft, Balance, oder etwa die Eigenschaften von Wasser.

Diese Werkschau im Kunstmuseum Liechtenstein ermöglicht erstmals einen Überblick über die kurze und intensive Spanne seines künstlerischen Schaffens. Sie bietet Gelegenheit, Bollingers Werk wiederzuentdecken und in seiner Komplexität und Tiefschichtigkeit zu erschliessen. Denn noch heute überrascht seine Radikalität.

Weitere Informationen

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr
Donnerstag 10–20 Uhr
Montag geschlossen

Eintritt
Regulär: CHF 12.-
Reduziert: CHF 8.-
(Senioren, Studenten, Lehrlinge, Gruppen ab 10 Personen [p.P], Ö1-Club Mitglieder)
Kinder / Jugendliche bis 16: gratis

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