Termin

Blindes Vertrauen - Bilder als Seismographien des Unsichtbaren

Ausstellung 10.09.2010–16.10.2010

Kunstverein Tiergarten - Galerie Nord, Berlin, Deutschland

Die Ausstellung »Blindes Vertrauen – Bilder als Seismographien des Unsichtbaren« thematisiert die sog. »blinden Flecken« in der historischen, politischen und sozialen Selbstwahrnehmung moderner Gesellschaften. Elf internationale KünstlerInnen verhandeln jene neuralgischen Punkte des Verbergens bzw. der Unsichtbarkeit zentraler Problematiken, deren kollektive Ausblendung signifikant für den Zustand einer Gesellschaft und ihre innere und äußere Positionierung ist. Im Rahmen legitimierter offizieller Bildpraktiken von Staat, Gesellschaft, Medien und Kunst finden sowohl bewusste als auch unbewusste Selektionsprozesse statt. Diese räumen bestimmten Kontexten eine prominente und umfassende Sichtbarkeit ein, während sie anderen diese dezidiert entziehen und so eine Korrektur von Lesbarkeiten und Sichtbarkeiten vornehmen. Gerade in zunehmend sich medial artikulierenden Gesellschaften fordern großenteils ökonomisierte Bilderpolitiken deshalb zu einer eingehenden Analyse von Aus- und Überblendungen auf.
Den elf Künstlerinnen und Künstlern gemeinsam ist ihre Fokussierung auf spezifische Themen und die Entwicklung experimenteller Arbeitsansätze an der Schnittstelle zwischen Analyse und Dokumentation. Sie begreifen ihre künstlerische Produktion als gesellschaftliche Forschungsarbeit, die prozesshaft entsteht und in visuell und haptisch erfahrbaren Ergebnissen repräsentiert wird. In den versammelten Arbeiten der Ausstellung findet man insofern seismographisch genau die Aufdeckung jener Punkte, die in der Selbstwahrnehmung der jeweiligen gesellschaftlichen Identitäten nicht vorkommen oder dezidiert ausgeblendet werden.

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