Ausstellung 07.11.2010–09.01.2011
Norbert Tadeusz´ Bilder sind buchstäblich bodenlos. Tadeusz läßt den Raum implodieren, erzeugt zusammengeklappte Bildbühnen, unlogisch scheinende, 'bodenlose' Perspektiven. In diesen Kulissen löst er bekannte Posen auf, entwikkelt neue Blickwinkel. So präsentiert er menschliche Körper in Auf- oder Untersicht als schwebende oder hängende Figuren, als verbogene Trapezkünstler, Schwung nehmende Artisten, die in weiten Räumen der Schwerkraft trotzen. Die menschliche Figur wird gestreckt, verdreht, gestaucht. Sie offenbart neue überraschende Perspektiven, ohne wiederum ihre organische Wahrscheinlichkeit im mindesten einzubüßen. Tadeusz entwickelt so abseits der bekannten und vielzitierten Muster von abstrakter Darstellung oder kubistischer Zerlegung eine Neudeutung des menschlichen Körpers. Diese Darstellungsweise gestattet auch symbolische Auslegungen: Der sich am Trapez aufschwingende oder an einem Seil kopfüber baumelnde "Artist" läßt sich wie ein Symbol für den "Drahtseilakt" verstehen, der menschliche Lebensläufe bestimmt. Er steht für den vitalen Zirkus der Welt, für Absurditäten, gefährliche Experimente - und vielleicht auch für Kunststücke jeder Art.