Ausstellung 14.03.2010–12.06.2010
Herzstücke der Buchheim’schen Bücherschätze, prachtvolle Malerbücher von Marc Chagall und Pablo Picasso sowie von Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Ernst Barlach, Max Pechstein und weiteren Künstlern des deutschen Expressionismus sind ab 14. März 2010 erstmals im Buchheim Museum zu sehen. Dazu etliche Graphikfolgen aus Mappenwerken und auserlesene Einzelblätter.
Wie die Künstler die literarischen „Stoffe“ umgesetzt haben, können die Besucher in der als Schau- und Lesevergnügen konzipierten Ausstellung unmittelbar nachvollziehen: Etliche Bücher kann man als Faksimiles ansehen, andere literarische „Vorlagen“, etwa von Goethe, Gogol und Flaubert, aber auch von Autoren des literarischen Expressionismus, liegen in unseren Leseinseln aus.
Als der große französische Kunsthändler Ambroise Vollard (1867-1939) um 1900 damit begann, „seine“ Künstler mit der Illustration von literarischen Texten zu beauftragen, war nicht nur der Verleger Vollard, sondern auch das „livre de peintre“, das „Malerbuch“, geboren. Gänzlich neu war dabei, dass die Maler sich nicht auf Darstellungen beschränkten, die dem Text abbildhaft folgten und ihm untergeordnet waren, wie dies vordem üblich gewesen war, sondern dass sie ihrer Phantasie und Imagination freien Lauf ließen. Die individuelle Interpretation und der persönliche Zugriff des Künstlers auf den Text sowie die besondere künstlerische Qualität und Originalität der Illustration, machen also den besonderen Reiz des „Malerbuchs“ aus. Dazu wurden diese bibliophilen Kostbarkeiten mit meisterhaft gedruckten Originalgraphiken – zumeist Lithographien oder Holzschnitte – ausgestattet, an denen die Künstler oft jahrelang arbeiteten. Die Wahl des Papiers und der Schrift sowie Satzspiegel, Einband und Vorsatz wurden zumeist mit dem Künstler abgestimmt. Die Auflagen der Bücher waren limitiert und die einzelnen Exemplare nummeriert.
Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag: 10 - 18 Uhr
Eintritt:
regulär: 8.50 Euro
ermäßigt: 3.50 Euro