Termin

Charles Matton. Boxen, Zeichnungen, Fotografien und Filme

Ausstellung 12.12.2009–21.02.2010

Kunstsammlung Jena, Jena, Deutschland

Charles Matton (1933–2008) ist bekannt als Maler, Zeichner und Plastiker, er drehte Filme und schrieb Drehbücher. Die von ihm geschaffenen Fotografien zeigen meist Räume oder bestimmte Sequenzen seiner Installationen, die in der fotografischen Umsetzung eine besondere Darstellung erfahren.
Das Werk setzt zu Beginn der 1950er Jahre mit Malerei und Zeichnungen ein. Charles Matton erforscht zunächst die bildnerischen Dimensionen von Porträts und Land schaften an der Grenzlinie zwischen Realität und Fiktion. Die originäre Interpretation des Gesehenen, dessen Abstraktion und eigene bildnerische Erfindungen verraten die Freude an der Erkundung verschiedener stilistischer Eigenarten, die vom altmeisterlichen Faltenwurf bis zu kubistischen Raumzergliederungen vielerlei Anleihen aufnimmt und verarbeitet. Ab Mitte der 1880er Jahre schuf Charles Matton zahlreiche jener „Boxen“, die, wie Szenen aus einem Film, gebaut und inszeniert aus einer Vielzahl einzelner Werke, den Betrachter in eigenwillige, imaginäre Welten entführen. Man sieht das Arbeitszimmer von Sigmund Freud, die Bibliothek zu Babel, schaut in eine Kammer des Schreckens bei Sacher-Masoch, sieht die melancholische Tristesse eines Badezimmers oder blickt ins Atelier des Künstlers Arman. All diese und viele weitere Räume sind im Miniaturformat gebaut und sind von wirklich existierenden Räumen inspiriert oder entspringen der erfinderischen Fantasie des Künstlers. Für Charles Matton sind diese Räume, wie er sagt, nicht nur Orte zur Aufbewahrung und Ablage seiner Erinnerungen, sondern sie dienen ihm zugleich zur Überprüfung derselben. Zugleich ist jeder dieser Arbeiten ein „Paradies der Fantasie“, in dem man sich eingeladen fühlen darf und welches man mit seinen eigenen Geschichten ausstatten darf.

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