Die Ausstellung beinhaltet Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers: zwischen 1927 und 1990 entstanden Aquarelle, Zeichnungen, Gemälde und Glasfenster.
Georg Meistermann entwickelte in den späten dreißiger und frühen vierziger Jahren notgedrungen im Verborgenen eine neue Bildsprache. Die Abstraktion erhielt zunehmendes Gewicht in expressiven Darstellungen. Diese Überhöhung erreichte er zuerst mittels grafischer Elemente: Strichlagen kennzeichnen die Motive, gestalten aber auch den Bildraum. Nahezu gleichzeitig bringt er in Gemälden der frühen vierziger Jahren Flächen aus dichten Pinselstrichen ein. Daraus entstehen ab den fünfziger Jahren des 20.Jahrhunderts und den drei Folgejahrzehnten Farbflächen, die aus vibrierenden Strukturen bestehen. Damit setzt er in großen Bildbereichen seine Begabung als Kolorist um. Flirrende Farbaufträge scheinen nicht mehr an die zweidimensionale Fläche gebunden, sondern entwickeln eine räumliche Präsenz, zeigen das Medium Licht als masselos. Die Ausstellung versammelt deshalb schwerpunktmäßig Kunstwerke, die diese Entwicklung deutlich werden lassen. Insbesondere das hier präsentierte Spätwerk kann diesen Ansatz vor Augen führen.
Die Ausstellung versammelt neben anderen wunderbaren Arbeiten erstmalig seine wichtigsten Werke der Malerei und der Glasmalerei: beispielsweise ein Porträt des Bundeskanzlers Willy Brandt, des Bundespräsidenten Walter Scheel, Meistermanns Fastentuch- und Schwingenmotive sowie die Glasfenster der Hildegard von Bingen und der Apokalyptischen Reiter.