Termin

Das Potosí-Prinzip - Wie können wir das Lied des Herrn im fremden Land singen?

Ausstellung 08.10.2010–02.01.2011

Haus der Kulturen der Welt, Berlin, Deutschland

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war Potosí eine der größten Städte in der Welt – vergleichbar mit London oder Paris. Die Arbeit in den Minen, die Schätze von Gold und Silber, die nach Europa verschifft wurden, initiierten dort einen so enormen Akkumulationsschub, dass dieser als der Beginn des modernen kapitalistischen Systems gesehen werden kann.

Im Zuge der Gegenreformation setzte die kolonial-ökonomische Dynamik auch eine Massenproduktion von Bildern frei, nicht nur in Spanien, sondern auch im Vizekönigreich Peru selbst. Die Ausstellung „Das Potosí-Prinzip“ zeichnet den damals entstandenen Kreislauf aus Geld und Kunst nach. Erstmals in Deutschland sind zahlreiche Gemälde des „Andinen Barock“ zu sehen, im Dialog mit aktuellen künstlerischen Arbeiten, die den Bezug zur Gegenwart herstellen: seien es die Wanderarbeiter in China, die das dortige Wirtschaftswunder erst ermöglichten, sei es die Wirtschaftsmacht Dubai, die sich – mit Hilfe europäischer Kulturmanager – als Kunstmetropole neu erfinden möchte. Der Rundgang durch die Ausstellung beschreibt die Facetten einer globalisierten Gesellschaft, in der das Prinzip Ausbeutung genauso vorherrscht wie zu Beginn der Moderne.

Kuratoren: Alice Creischer (Berlin), Max Jorge Hinderer (Berlin / Santa Cruz de la Sierra), Andreas Siekmann (Berlin)

Mit Werken und Beiträgen von Sonia Abián (Barcelona/Posadas), Anna Artaker (Wien), Monika Baer (Berlin), Quirin Bäumler (Berlin), Christian von Borries (Berlin), Matthijs de Bruijne (Amsterdam/Beijing), Chto delat (Moskau/St. Petersburg), Culture and Arts Museum of Migrant Workers (Beijing), CVA/TIPPA (London), Stephan Dillemuth (München)/Konstanze Schmitt (Berlin), Ines Doujak (Wien), Elvira Espejo (La Paz), Marcelo Expósito (Barcelona/Buenos Aires), Harun Farocki (Berlin), León Ferrari (Buenos Aires), María Galindo/Mujeres Creando (La Paz), Isaías Griñolo (Huelva), Luis Guaraní (La Paz), Sally Gutiérrez Dewar (Madrid), Zhao Liang (Beijing), Rogelio López Cuenca (Barcelona), Eduardo Molinari (Buenos Aires), PRPC (Plataforma de Reflexión sobre Políticas Culturales, Sevilla), David Riff/Dmitry Gutov (Moskau), Territorio Doméstico (Madrid) und The Long Memory of Cocaine research group (La Paz/London/Berlin).

Öffnungszeiten

Mi-Mo und feiertags 11:00 - 19:00 Uhr, Di geschlossen
Wochenendführungen 10.10.-19.12. Sa und So 15:00 Uhr

Die nächste Station der Ausstellung (22.2.-15.5.2011)
El Museo Nacional de Arte, La Paz, Bolivien
El Museo Nacional de Etnografía y Folklore, La Paz, BolivienDie nächste Station der Ausstellung

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