Termin

Der Traum des Bildhauers: Johan Tahon

Ausstellung 26.09.2010

Bremen, Deutschland

Der belgische Bildhauer Johan Tahon (geboren 1965) baut mit seinen figürlichen Plastiken Brücken. Brücken hin zu einer anderen Seite des menschlichen Daseins, jenseits der sichtbaren Realität. Seinem obsessiven Gestaltungsdrang folgend, versucht er Träume, Fantasien und Bilder aus der Welt des Unbewussten sichtbar werden zu lassen. Als erstes Museum in Deutschland widmet das Gerhard-Marcks-Haus Johan Tahon eine umfassende Einzelausstellung. Sie entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler.

In seinen fabrikhallengroßen Ateliers in Belgien und in der Türkei entstehen meterhohe Gipsskulpturen, oft lang gezo­gene menschen- und tierähnliche Gebilde, Körper mit aus­gestreckten Armen ohne Hände, Tiere, die zu biomorphen Gestalten mutieren oder geometrischen Formen, die in ihrer Struktur auf die Unendlichkeit des Universums verweisen. Durch das Mittel der Assemblage gelingt es ihm, die erzählerische Kohärenz der Figuren radikal zu durchbrechen und neue Bedeutungszusammenhänge zu evozieren.

Johan Tahon, der ebenso an klassischen Techniken der Bildhauerei festhält, wie er sie gleichzeitig bricht und neu erfindet, formt zwei Wochen vor Ausstellungsbeginn in den Räumen des Gerhard-Marcks-Hauses seine Skulpturen zur endgültigen Fassung. Über den skelettartigen Unterbau seiner Figuren wird mit der Hand oder mit Spachteln der Gips zu einer haptischen Struktur modelliert, das hart gewordene Material mit dem Hammer beschlagen. Dieser Prozess mündet schließlich in einer Ausstellung als ultimatives Bild.

Johan Tahon, 1965 in Menen, Belgien, geboren, studierte in Gent an der Königlichen Akademie der Schönen Künste Bildhauerei. Er lebt und arbeitet im belgischen Oudenaarde. Seit seiner Entdeckung durch den künstlerischen Leiter der Documenta IX, Jan Hoet, wurde sein Werk durch Ausstellungen in Belgien sowie in den Niederlanden und den USA gewürdigt. Zahlreiche Werke wurden in den letzten Jahren von öffentlichen Sammlungen erworben.

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