Diskussion 01.06.2010, 19:30 Uhr
Cheat Codes manipulieren Räume. In solchen ‚scripted spaces‘ ergeben geheime Absprachen zwischen dem Spieler und dem Programm ein ganzes System des heimlichen Betrugs. In den USA der letzten vierzig Jahre prägten Cheat Codes alle Lebensbereiche. Das gilt für Las Vegas und andere Städte, für Medien, Banken, Politik. Wie kommt es aber dazu, dass eine ganze Kultur warnende Vorahnungen fröhlich unterdrückt, um in Spiele einzusteigen, die ganz wesentlich auf Zerfall und Störung zielen? Weshalb gibt uns die Konzentration von Cheat Codes – seit 1971 – ein Gefühl für den Ursprung und die Zukunft der Krise in Amerika? Der Vortrag untersucht das am Beispiel des Wandels von Unterhaltungsindustrie, Finanzkapital, Stadtplanung und digitaler Kultur. Das Jahr 2008 markiert das Ende dieser Glückspielautomaten- Logik des Spekulantentums. 2010 tut sich die überraschende Zukunft Amerikas auf: Eine Komödie von tragischen Ausmaßen. Norman Klein ist Professor am California Institute of the Arts, Los Angeles. Als Kulturkritiker, Mediengeschichtler und Schriftsteller arbeitet er über Medien, urbane Kultur, Architektur und Globalisierung. Autor von „The History of Forgetting: Los Angeles and the Erasure of Memory“ (2008) und „The Vatican to Vegas: The History of Special Effects“ (2003).
Eintritt:
regulär: 3 Euro