Die Sammlung Falckenberg in den Deichtorhallen zeigt die Videoinstallation des Hamburger Filmemachers Benjamin Geissler, die die zerstörten Wandmalereien des 1942 von den Nationalsozialisten ermordeten, berühmten polnischen Schriftstellers, Philosophen und Malers Bruno Schulz mittels filmischer Projektionen erstmals vollständig rekonstruiert.

Als »Leibjude« des SS-Hauptscharführers Felix Landau und dessen Geliebten katalogisierte Schulz Raubgut, fertigte Zeichnungen und Intarsienarbeiten an. Landau bot Schulz dafür zeitweiligen Schutz. Zudem erhielt er den Auftrag, in der von Landau beschlagnahmten Villa in Drohobycz Wandbilder, insbesondere für dessen zwei Kinder, zu malen. In den vermeintlichen Märchenmotiven reflektierte Schulz auch seine eigene Situation: ins Mythische und Exotische verschobene Figuren spiegeln reale Vorbilder, wie seine Mutter, Freunde, den Hausherrn Landau und seine Geliebte.