Termin

Die Riess, Fotografisches Atelier und Salon in Berlin 1918-1932

Ausstellung 06.06.2008–20.10.2008

Berlinische Galerie, Berlin, Deutschland

 

Die Riess – das war die Fotografin im Berlin der 20er-Jahre. Heute ist sie fast in Vergessenheit geraten. Aber zum Glück nur fast. Die gerade eröffnete Ausstellung in der Berlinischen Galerie, kuratiert von Elisabeth Moortgat und Marion Beckers, will an die zu ihrer Zeit außerordentlich berühmte Fotografin erinnern. Von 1918-32 führte sie ein repräsentatives Atelier am Kurfürstendamm, dessen guter Ruf bis nach Rom eilte. Die Riess wurde geschätzt für Ihre Ästhetik, ihren souveränen Umgang mit dem Licht und ihren künstlerischen Blick.

 

Sie fertigte vor allem Porträts von literarischen und künstlerischen Größen ihrer Zeit, wie auch Personen aus Politik und Gesellschaft an und lud diese anschließend in ihren Teesalon, ganz in der Tradition der Jüdinnen Rahel Varnhagen und Henriette Herz zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Unter den Porträtierten waren Theaterleute, Schauspieler, Schriftsteller, Maler und Dichter wie Gottfried Benn, mit dem die Riess liiert war, Walter Hasenclever, Claire Goll, Max Herrmann-Neiße, Gerhart Hauptmann, Emil Jannings, Anna Pawlowa, Max Liebermann, Tänzer und Varieté-Stars, sowie einige Boxer, von denen sie Aktbilder aufnahm. Nur ein Bruchteil des sehr umfangreichen Werkes konnte bisher zusammengetragen werden, immerhin an die 300 Bilder.

 

 

Die Porträtsammlung der Riess ist nicht nur ein beachtliches künstlerisches Werk, sondern auch ein Zeitzeugnis, das uns anhand einzelner Persönlichkeiten das kulturell vielfältige und glamouröse Leben der 1920er und 30er Jahre vor Augen führt.

Die Berlinische Galerie setzt damit ihre Reihe »Europäische Fotografinnen« fort. Der Katalog zur Ausstellung bietet neben den Fotografien und Schriftstücken Forschungsbeiträge der Kuratorinnen, die Leben und Schaffen der Fotografin eingehend beleuchten.

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