Termin

Die Seele nach außen – Kollwitz in Selbstbildnissen

Ausstellung 12.01.2017–22.01.2017

Käthe Kollwitz Museum Köln, Köln, Deutschland

Mit der Auftakt-Ausstellung im Jubiläumsjahr zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz (8. Juli 1867) stellt das Käthe Kollwitz Museum Köln seine Künstlerin mit ihren Selbstportraits in den Fokus. Diese »visuelle Form des Gespräches mit sich selbst«, wie sie es nannte, gewährt intime Einblicke in ihre Lebensphasen. Zugleich stehen die Werke repräsentativ für ihre meisterlichen Fähigkeiten als Zeichnerin, Druckgraphikerin und Bildhauerin. Mehr als 30 Portraits und beinahe ebenso viele verkappte Selbstdarstellungen zählen zum Kölner Bestand. Jetzt erhält das Museum zwei herausragende Neuzugänge aus diesem Genre: Erst vor einem Jahr entdeckt, kann nun als Dauerleihgabe das erste Selbstbildnis überhaupt von Käthe Kollwitz präsentiert werden. Die Tuschezeichnung aus dem Jahr 1888, die ihre außerordentliche Begabung schon in frühen Jahren erkennen lässt, zeigt die 22-jährige Studentin der Münchener Künstlerinnenschule wie sie noch unsicher und mit fragendem Blick in den Spiegel schaut.

Rund 30 Jahre später, als mittlerweile arrivierte Künstlerin, gestaltet Kollwitz ihr Portrait auch plastisch. Nur drei Bronzegüsse kann sie zu Lebzeiten realisieren. Eines dieser Exemplare, deren Fertigung sie selbst überwachen und damit auch im Ausdruck bestimmen konnte – das einzige in Deutschland – befindet sich nun im Kölner Bestand und wird erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Die Selbstbildnisse der Kollwitz sind Spiegelbilder ihrer Seele. Im Kontext der Sammlung dokumentieren sie die permanente und intensive Selbstbefragung der Künstlerin. War es in jungen Jahren noch ein Suchen und Streben nach Selbstbehauptung, so reifte mit wachsender Lebenserfahrung das Anliegen, ihre Persönlichkeit verdichtet herauszuarbeiten und über das Studium ihrer äußeren Erscheinung das menschliche Wesen an sich zu ergründen, selbstkritisch und in ungeschönten, ausdrucksstarken Physiognomien.

Die Ausstellung zeigt, wie Käthe Kollwitz analog zu diesem Lebensprinzip ein Repertoire entwickelt, mit dem sie motivisch und stilistisch in autonomen wie in verborgenen Selbstbildnissen grundlegende Aussagen über das Leben zu treffen vermochte.

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