Termin

Die verschollene Utopie. Christian Gottlieb Pribers Paradies auf der Spur

Ausstellung 24.02.2017–08.04.2017

HALLE 14, Leipzig, Deutschland

In Filmen, Installationen und Liedern befragen Künstler die Ideen und das Schicksal des heute nahezu vergessenen Frühaufklärers und Sozialutopisten Christian Gottlieb Priber (1697-1746?), der vor fast 300 Jahren mit dem Ziel, eine glückliche Gemeinschaft zu gründen, von Deutschland aus in die nordamerikanische Wildnis aufbrach. Wie viele Utopisten seiner Zeit träumte Priber von einer Gesellschaft ohne Eigentum. Sein Begriff der Gleichheit überschritt aber nicht nur Klassen, sondern auch Glaube, Geschlecht und Herkunft. Das ist – wie seine rein weltliche, nicht religiöse Motivation – einzigartig in seiner Zeit und macht ihn zu einem Vorläufer von Jean-Jacques Rousseau und Karl Marx. Heute erscheint das »Himmelreich auf Erden« (H. Heine) ferner denn je. Trotz unzähliger literarischer und praktizierter Utopieprojekte bleibt unsere Gegenwart von Ungerechtigkeit, Ausbeutung und menschengemachten Katastrophen geprägt. Das Scheitern des kommunistischen Revolutionsprojektes und linksliberaler Bewegungen haben die Idee der Utopie sogar selbst beschädigt. Das vergessene Schicksal eines der radikalsten deutschen Aufklärer ins kollektive Gedächtnis rückend, untersuchen die Künstler der Ausstellung die Spuren utopischen Denkens in der Gegenwart, ermutigen zum Umdenken und suchen einen Ausweg aus dem Dilemma einer unkritischen Gegenwartskultur.

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