Termin

Dieter Krieg - Vertikal, Negativ

Ausstellung 10.07.2010–04.09.2010

Kunstsæle, Berlin, Deutschland

Dieter Krieg wurde 1937 in Lindau geboren. Er studierte bei HAP Grieshaber an der Karlsruher Akademie und erregte in den 60er-Jahren bereits durch den radikalen Gestus seiner Malerei Aufsehen.

Ende der 70er-Jahre brach Dieter Krieg die strenge, reduzierte Form seiner Malerei auf und überführte sie in eine malerische Wort- und Gegenstandswelt. Er trieb jetzt die malerische Form der Dinge an eine Grenze, an der sich Bekanntes in Befremden, auch Unbehagen verkehrte. Ins Monumentale getrieben, wurden Gegenstände aus ihrer real existierenden Welt erlöst und in einen Bildraum gestellt, in dessen emotional und psychisch aufgeladenem Kraftfeld sie eine neue Existenz erhielten. Zum Bildgegenstand konnte der menschliche Körper werden, oder Dinge, die in Bezug zu diesem stehen, Dinge, die der Mensch braucht, gebraucht und deren veränderte Zustände Leben, Krankheit oder Tod symbolisieren. Dieses Bildvokabular, das u. a. Kerzen, Thermometer, Salatköpfe, Fleischstücke, Eimer, Buchstaben, Watte, Schriftzüge und vieles mehr umfasst, wurde von Krieg über Jahrzehnte beibehalten, erweitert und immer wieder neu bearbeitet.

Die Ausstellung in den Kunstsælen konzentriert sich auf den Bereich der Sprache, der Worte, die in Dieter Kriegs Werk eine wichtige Rolle spielen. Im Zentrum stehen zwei Bildtische aus dem Jahr 1993 auf denen „vertikal“ und „negativ“ zu lesen ist. Diese Worte, die sich auf Sartres Analyse des kataleptischen Sturzes von Flaubert beziehen, werden konfrontiert mit den späten Leinwandbildern von 2004, die unter gänzlichem Verzicht auf die Farbe das gesamte Motivrepertoire Dieter Kriegs verändert durcharbeiten.

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