Die Sammlung Oskar Reinhart "Am Römerholz" hat Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Deutschland und der Schweiz gebeten, sich in der Sammlung ein Bild auszusuchen und darüber zu schreiben.

Dorothee Elmiger liest in der aktuellen Ausgabe über "Die Steineklopfer" (um 1849) von Gustave Courbet und spricht anschließend mit der Germanistin und Kunsthistorikerin Dr. Rose-Maria Gropp, Ressortleiterin in der Feuilletonredaktion der Frankfurter Allgemeinen.

Als Reaktion auf die Revolutionen 1848/49 in Frankreich entstanden, wurde Courbets Werk "Die Steinklopfer" (1849) zum Objekt heftigster Diskussionen, griff dieses großformatige Bild doch die herrschende Kunst- und Gesellschaftsauffassung zugleich an. Der Schriftsteller Champfleury schrieb anlässlich zu Courbets separatem Pavillon während der Weltausstellung 1855 in Paris: „Man will nicht zugeben, dass ein Steinklopfer ebensoviel wert ist wie ein Prinz. Der Adel entrüstet sich, dass so viel Meter Leinwand Leuten aus dem Volk zuteil wurden. Nur die Herrscher haben das Recht, in ganzer Figur dargestellt zu werden…“. Courbet verzichtete auf jedes unterhaltsame Element der Genremalerei und stellte seine Arbeiter weder heroisierend noch Mitleid erheischend, sondern nüchtern und unpathetisch dar. Folglich bildet das Werk den Höhepunkt seiner realistischen Malerei als deren Begründer er gilt.

Apéritif: 20.00 Uhr im Museumscafé

Voranmeldung unter der Telefonnr. 052 269 27 40 wegen beschränkter Platzzahl erforderlich.