Termin

Eating the Universe Vom Essen in der Kunst

Ausstellung 24.04.2010–04.07.2010

Galerie im Taxispalais, Innsbruck, Österreich

Eat Art wurde 1970 von Daniel Spoerri als Bezeichnung für Kunst mit und aus Essbarem geprägt. Zwei Jahre nach Eröffnung seines Restaurants in Düsseldorf gründete der Schweizer 1970 dort die Eat Art Galerie, für die zahlreiche Künstler Editionen aus essbaren Materialien und Lebensmittelabfällen produzierten. Die Ausstellung Eating the Universe — ein Titel, den Peter Kubelka, ehemals Professor für Film und Kochen an der Frankfurter Städelschule, in den 1970er Jahren für eine TV-Sendung über das Kochen als Kunstgattung erfand — verfolgt mit einer breit angelegten Bestandsaufnahme aus heutiger Sicht Themen der Eat Art bis in die Gegenwart. Sie zeigt, wie relevant der künstlerische Umgang mit der Grundsubstanz Nahrung als elementare Schnittstelle von Kunst und Leben bis heute geblieben ist und vor dem Hintergrund von Themen wie Überfluss und Hunger, Konsum- und Globalisierungskritik, moderne Ernährungslehren und Koch-Shows, Gesundheitswahn und Fast Food eine neue Aktualität bekommt.

Die Ausstellung gliedert sich in zwei Abschnitte. Ein kleinerer historischer Teil widmet sich anhand zentraler Arbeiten Daniel Spoerris sowie der wichtigsten für die Eat Art Galerie entstandenen Multiples den Wurzeln der Eat Art sowie der Galerie und ihren Aktivitäten. Der Hauptteil der Ausstellung präsentiert das breite Spektrum an jüngeren Positionen, die sich mit dem Einsatz alimentärer Materialien beschäftigen. Sie widmen sich aus bildhauerischer Sicht der Materialästhetik von Lebensmitteln, loten die Grenze zwischen gutem Geschmack und Ekel aus oder züchten Organismen unter Bedingungen industrieller Lebensmittelproduktion. Die Küche als kreativer und sozialer Produktionsort wird ebenso thematisiert wie die Medienwirksamkeit und Marktgängigkeit gastronomischer Inszenierungen. Andere Arbeiten reflektieren Verhaltensweisen der Überflussgesellschaft, Konsumwelt und Körperlichkeit sowie Schönheitsideale und Essstörungen oder zeigen spielerisch surreale, abgründige und groteske Aspekte des alltäglichen Umgangs mit Nahrung. Die Ausstellung umfasst zentrale internationale Leihgaben ebenso wie Arbeiten und Aktionen, welche die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler für das Projekt entwickelt haben.

Weitere Informationen

Öffnungszeiten:
Di - So 11 - 18 Uhr
Do 11 - 20 Uhr

Eintritt:
regulär: 4 Euro
ermäßigt: 2 Euro

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