Die frühen Gemälde Egon Schieles entstanden zwar unmittelbar nach Studienbeginn des Teenagers an der Wiener Akademie, doch ihre Bildinhalte weisen eindeutig nach Klosterneuburg. Stadt- und Naturlandschaften sind das vorherrschende Thema der frühen Ölbilder, die zumeist nach Skizzen vor der Natur entstanden. Den ersten Ausstellungserfolg feierte Schiele denn auch mit seinen frühen Ölbildern und stellte 1908 gemeinsam mit den erfolgreichsten Künstlern Klosterneuburgs aus. Damals entstanden auch die ersten wichtigen Werke des Künstlers. Später brach er mit dem Naturalismus seiner Zeitgenossen, begann das Schaffen seines Vorbildes Gustav Klimt zu reflektieren und entwickelte eine Bildauffassung, die sein Werk prägen sollte. Mit 16 Ölbildern aus den Jahren 1907 und 1908 zeigt das Egon Schiele Museum eine numerisch kleine, gemessen am schmalen Œuvre seiner frühen Schaffensperiode, aber sehr aussagekräftige Ausstellung.