Elke Krystufek, die auf der Venedig-Biennale 2009 Österreich repräsentiert hat, steht in der Tradition feministischer Künstlerinnen wie Carolee Schneemann, Cindy Sherman, Maria Lassnig oder Valie Export. Die Künstlerin arbeitet in verschiedenen künstlerischen Genres von Experimental-Film über Malerei bis hin zur Performance. In ihrem seit den frühen 90er Jahren beständig wachsenden Werk hat Krystufek sich in unzähligen Versionen selbst abgebildet. In den letzten Jahren löste sie ihren Blick sukzessive von der eigenen Person, die bis dahin im Zentrum ihrer frühen Arbeiten stand. Ihr Interesse gilt nun vielmehr den Arbeitskontexten des Kunstbetriebes, dessen Riten und Regeln sie mit Humor und einem Hang zum Exzess freilegt.

In ihrer jüngeren Kunstpraxis bezieht sich Elke Krystufek vor allem auf Ansätze der feministischen Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte. Ein Schwerpunkt liegt in der Hinterfragung des kunsthistorisch gefestigten männlichen Blicks auf den weiblichen Körper, den die Künstlerin durch eine Untersuchung des weiblichen Blicks auf den männlichen Körper ersetzt. Elke Krystufek wird eigens für die Ausstellung »less art« einen neuen Film produzieren, der die Südseeutopien der kunst- und filmgeschichtlichen Avantgarden in einen Kontrast zu europäischen Meeresbildern und -mythen setzt.

Darüber hinaus zeigt die Künstlerin in der kestnergesellschaft eine Wandmalerei, die sich mit der Ausstellungsgeschichte des Hauses auseinandersetzt. Neben aktuellen Malereien und Zeichnungen wird zudem eine skulpturale Reflexion zu Krystufeks Teilnahme bei der Venedig-Biennale 2009 zu sehen sein. Diese neu produzierte Arbeit kann übergeordnet als direkte Übersetzung der monetären Bedingungen verstanden werden, unter denen Ausstellungen realisiert werden.

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