Termin

Entdeckte Moderne - Verfemte Kunst zwischen den Kriegen

Ausstellung 21.06.2009–13.09.2009

Kunstmuseum Bayreuth, Bayreuth, Deutschland

Der Sammlungsschwerpunkt des Kunstmuseum Bayreuth liegt in der Kunst des 20. Jahrhunderts, hier vor allem bei arbeiten auf Papier des Expressionismus („die Brücke“), der Neuen Sachlichkeit (Beckmann, Dix, Hubbuch) und der Abstraktion (Albers, Feininger) sowie in der Figuration, im abstrakten Expressionismus und in der Konkreten Kunst nach 1945.
Im Jahr 2001 zeigte das Museum eine Ausstellung über die „entartete“ Moderne mit Arbeiten aus den eigenen Sammlungen. Das Urteil “entartet“ der Nationalsozialisten traf die expressiven ebenso wie die kubistischen, konstruktivistischen, neusachlichen oder ungegenständlichen Künstler. Insgesamt ächteten sie das Werk aller Künstler, die neue Wege des Ausdrucks gingen. Ein Dorn im Auge waren ihnen insbesondere auch kritische Darstellungen von gesellschaftspolitischen Themen, etwa die Herausarbeitung von Kriegsschrecken und Kriegsfolgen. Sie verstanden sie zu recht als gegen ihre Ideologie gerichtet.
Betroffen davon waren zunächst die bis 1933 bereits ins Rampenlicht der Öffentlichkeit getretenen Gründungsväter der Moderne, für den deutschen Sprachbereich vor allem die Schöpfer des Expressionismus, etwa die Künstler der „Brücke“, des „Blauen Reiter“ und verschiedene Individualisten wie Max Beckmann oder Karl Hofer. Mit hineingezogen wurden jedoch auch viele Jüngere. Sie waren zur Zeit ihrer Ausgrenzung erst dabei, sich einen Namen zu machen. Gegen Ende des Krieges wurden viele Kunstwerke, ganze Künstlerateliers Opfer des Bombenhagels. Weitere Lebenswerke gingen durch Vertreibung verloren. Was heute an Kunstwerken der jüngeren Expressionistengeneration vor 1945 erhalten geblieben ist, beruht oft auf Zufällen. Etwa zwei Drittel von ihnen verloren ihr Frühwerk durch Kriegseinwirkungen. Ihnen allen ist diese erste Ausstellung aus der Sammlung Gerhard Schneider gewidmet.
Nach Kriegsende versuchte die Mehrheit derjenigen, die im Lande überlebt hatten oder aus der Emigration zurückgekehrt waren, an verschüttete Traditionen vor 1933 anzuknüpfen. Die Künstler dieser Generation sollen in einer zweiten Ausstellung aus der Sammlung Gerhard Schneider gezeigt werden.

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