Termin

Erich Heckel. Der stille Expressionist: Aquarelle aus 60 Jahren

Ausstellung 04.10.2009–10.01.2010

Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg, Deutschland

Die Ausstellung, die gemeinsam mit dem Brücke-Museum Berlin konzipiert
wurde, rückt Heckels Aquarelle in den Mittelpunkt. Mit rund 80 Arbeiten, die
aus der Schenkung Siddi Heckels nach dem Tod ihres Mannes an das Brücke-
Museum stammen, lassen sich sämtliche Schaffensphasen Heckels genauer
betrachten: Die starkfarbig leuchtenden Blätter der „Brücke-Zeit“ zeigen die
jugendliche Aufbruchsstimmung des Expressionismus. In den 1920er-Jahren
entwickelte Heckel mit seinen zarten, transparenten Blättern von der Ostsee -
küste einen fast romantischen Ausdruck, getragen von einem verinnerlichten
Naturempfinden. Aus dieser Zeit stammen auch die zahlreichen Reisebilder
und Stadtveduten, in denen Heckel seine Wahrnehmung der Landschaften
und Städte aus ganz Europa festhielt. Auch im Spätwerk der Nachkriegszeit
dominieren die Landschaften, die nicht nur die Topografie, sondern auch Licht
und Atmosphäre wiedergeben.Heckel schuf seine Aquarelle im Atelier. Dafür verwendete er meist die vor der Natur entstandenen Skizzen und führte dieselben Blätter farbig weiter aus. So basieren Heckels Aquarelle auf dem unmittelbaren Natureindruck, sie sind aber auch künstlerische Verdichtungen, in denen beispielsweise eine Land schaft in ihren Grundstruk turen ornamental umgeformt wird und dadurch eine geistige Dimension und medi tative Kraft entwickelt. Die Ausstellung macht auch Heckels Arbeitsweise deutlich, Bildideen häufig zunächst als Aquarell zu erproben, bevor sie in Gemälden umgesetzt wurden, was einen bislang wenig beachteten Aspekt im Werk Heckels darstellt. Einige Ölbilder machen in Quedlinburg diesen künstlerischen Entstehungsprozess anschaulich.

Bereichert wird die Ausstellung durch eine Auswahl an Aquarellen Feiningers
aus dem eigenen Bestand, der Sammlung Dr. Hermann Klumpp. Trotz künstlerischer Unterschiede soll in dieser Gegenüberstellung gezeigt werden,
dass es bestimmte Gemeinsamkeiten in der Naturauffassung beider
Künstler gab. Im Anschluss an Quedlinburg wird die Ausstellung auch in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen, im Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig und der Kunsthalle Emden Station machen.

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