Termin

Erich Martin (1905-1977) – Eine Retrospektive

Ausstellung 05.07.2009–19.07.2009

Haus der Stadtgeschichte, Offenbach, Deutschland

Erich Martin war ein Maler der klassischen Moderne. Bereits Ende der 1920er Jahre begann er, als erster Künstler in Offenbach am Main, abstrakte Werke zu schaffen. Im Jahr 1933 zerstörte er nahezu sein gesamtes Frühwerk aus Furcht vor Repressalien durch die Nationalsozialisten. Lediglich zwei abstrakte Gemälde blieben aus dieser Schaffensphase erhalten. Während der NS-Zeit malte Martin gegenständlich und sicherte sich seinen Lebensunterhalt durch Auftragsarbeiten. Eine künstlerische Umsetzung des bedrohlichen Zeitgeschehens ist der »Spanienzyklus« von 1937. Martin äußerte sich in seinem Atelier pessimistisch: »Auch diese Arbeit ist verdammt, in der Mappe im Atelier zu liegen, anstatt vervielfältigt in die Öffentlichkeit zu gehen. – Ich halte es nicht aus, so heimlich zu wirken. Mit Harmlosigkeiten kann man sich sehen lassen, aber Kunst, die Schicksalhaftes zeigt, ist nicht erwünscht. Draußen tobt der Wahnsinn, der Mord, das Elend, aber davon wollen wir in der Kunst nichts sehen.« Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich Martin erneut der abstrakten Malerei und stellte seine Bilder an verschiedenen Orten der Rhein-Main-Region aus. Er war Gründungsmitglied des Bundes Offenbacher Künstler (1926) und der Frankfurter Sezession (1953). Im Jahr 1969 entstand ein vielbeachtetes Filmporträt von Dieter Leisegang, das sein Schaffen mit Ernst Wilhelm Nay und Paul Klee verglich. Die Entdeckung des Künstlers steht noch weitgehend aus. Die Ausstellung wurde konzipiert, um Erich Martins Werk der Vergessenheit zu entreißen.

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