Termin

Familienbilder I: Menschen und (andere) Tiere

Tagungen und Symposien 04.05.2017–05.05.2017

Warburg-Haus, Hamburg, Deutschland

Die kunstgeschichtliche Porträtforschung berücksichtigt in den letzten Jahren – nachdem sie lange Zeit auf das Problem des Individuums fixiert gewesen war – zunehmend gesellschaftliche Normen, kontextuelle Repräsentationsformen und Codes der Identität in ihrer historischen und geographischen Dynamik. Während Gruppenbildnisse als paradigmatisches Genre der sozialen Bindungen des Individuums gründlich erforscht wurden, erstaunt die vergleichsweise bescheidene Auseinandersetzung mit Familienporträts wie mit Familiendarstellungen im weitesten Sinne. Denn gerade hier lassen sich Emergenzformen des Sozialen besonders eindrücklich erfassen. Die Spannungen zwischen kulturell-gesellschaftlichen und körperlich-biologischen Determinanten sind für Familienbildnisse von grundlegender Bedeutung. Der zweiteilige Workshop widmet sich bildlichen Vermittlungsstrategien zwischen „Natur“ und „Kultur“, aber auch der vielfach behaupteten Analogie von biologischen und künstlerischen Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen „Vorbild“ und „Abbild“, Erzeugern und Nachkommen. Familienbilder erweisen sich dabei als ein reich differenziertes Experimentierfeld, auf dem familiäre Deszendenzen, Hierarchien, soziale Grenzziehungen und Kontinuitäten modelliert werden.

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