Thematisch stehen die Werke der Gruppenausstellung in der Tradition der „Fantastik“. Sie bilden die Wirklichkeit nicht einfach realistisch ab, sondern erweitern diese Kraft ihrer Fantasie. Indem surreale oder psychologische Elemente miteinfließen, verweisen sie auf eine „dritte Realität“. Die jungen Künstler, die in Baden-Württemberg geboren sind, hier leben und arbeiten oder an einer Kunstakademie des Landes studiert haben, eröffnen neue Sichtweisen und Facetten der Wahrnehmung von Welt und bezeugen eine lebendige Ausstrahlung der aktuellen Kunstszene in Baden-Württemberg.

Kennzeichen der Fantastischen Kunst ist, dass sie keine Kunstrichtung, kein Stil mit einem Ausgangs- und Endpunkt ist. Die Fantastische Kunst kommt Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Entstehen eines autonomen Kunstsystems in den Blick. Mit der Befreiung der künstlerischen Imagination aus der religiösen, aristokratischen und historisch politischen Repräsentation richtet sich das Interesse von Künstlern wie Odilon Redon, Max Klinger oder James Ensor auf den Menschen selbst.

Diese Künstler wendeten sich dem Traum zu und erforschten das, was hinter dem Auge im Terrain des Unbewussten liegt. Diese Tendenz die Alltagswahrnehmung um die unbewussten Triebkräfte zu erweitern, erlebte in den fantastischen Imaginationen der Surrealisten ihren Höhepunkt. Anteile Fantastischer Elemente finden sich jedoch darüber hinaus auch im Magischen Realismus der Nachkriegszeit über die Leipziger Schule und die Wiener Phantasten der 1950er und 1960er Jahre bis hin zur Neuen Leipziger Schule der 1990er Jahre. Fantastische Kunst durchzieht das 20. Jahrhundert also sozusagen wie einen roten Faden.

Die in dieser Ausstellung vertretenen 11 Künstlerinnen und Künstler nehmen den roten Faden des Fantastischen in ganz unterschiedlicher Art und Weise auf und verlängern diesen eigenständig in die Gegenwart.

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Öffnungszeiten
Mi-Sa 14.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr