Termin

Fasnacht & Kunst & Tinguely. Museum Tinguely, Basel.

Ausstellung 02.02.2010–16.05.2010

Museum Tinguely, Basel, Deutschland

Eine Hommage an die Fasnacht aus Anlass des hundertsten Geburtstags des
Fasnachts-Comités


Die Basler Fasnacht hat ihre heutige Form im Laufe der rund einhundert letzten Jahre gefunden. Pfeifer, Tambouren, Tambourmajor, Vortrab, Vorreiter, Chaise, Guggenmusiken und Wagencliquen. Diese Bestandteile gab es zwar früher schon im 19. Jahrhundert, doch ihre heutige Kombination und die Sujetfasnacht sind Dinge, die sich erst im Laufe des 20. Jahrhunderts herausgebildet haben – in der Zeit also, seit das Fasnachts-Comité existiert und der Fasnacht einen gewissen organisatorischen Rahmen gegeben hat. Zu dessen 100. Geburtstag organisiert das Museum Tinguely eine als Hommage gedachte Ausstellung, welche "die Kunst" an der Fasnacht zum Thema hat.

An der Entwicklung der Fasnacht und vor allem an der grossen Gewichtung alljährlich wechselnder Sujets, mit denen politische, gesellschaftliche oder kulturelle Ereignisse kommentiert wurden, hatten verschiedene Künstler großen, ja entscheidenden Anteil. Die Umsetzung der – für Aussenstehende oft relativ abstrakt anmutenden – Sujets wurde häufig von bildenden Künstlern und von graphischen Gestaltern besorgt, die Kostüme und Larven entwarfen und damit dem "Zug" ein Gesicht gaben, gemäss den Wünschen und Vorstellungen der Sujetkommissionen. Das eigentliche Prunkstück eines Zuges und damit auch die Paradedisziplin der Fasnachtskunst war und ist allerdings die Laterne, eine etwa zwei bis drei Meter hohe, mit Leinwand bespannte, mit transparenten Farben bemalte und nachts von innen beleuchtete, getragene oder auf einem Wagen mitgezogene Lampe, die das Sujet bildlich umsetzt. Die "Lampe" ist denn auch das Feld, in dem sich die Fasnachtskunst und ihre Entwicklung am deutlichsten manifestiert.

Die Einbindung vieler Künstler in die Fasnachtsvorbereitungen brachte eine baslerische Bildgattung hervor. Zwischen Kitsch und Sentimentalität oszillierend, entstanden Unmengen von Zeichnungen, Ölbildern und Lithografien zum Thema Fasnacht, deren künstlerischer Wert oft gegen null tendierte, die aber das Bild der Fasnacht gegen außen (und unter dem Jahr in den Haushalten vieler Fasnächtler) prägten. Diesen "Post-Produktionen" werden in der Ausstellung im Museum Tinguely die Laternenbilder vorgezogen, die den künstlerischen Esprit der Fasnacht sicher am unmittelbarsten verkörpern. Die Auswahl von etwa 20 Laternenseiten aus den letzten hundert Jahren zeigt die Kraft, die in diesen ephemeren Bildern steckt, demonstriert die ungeheure Entwicklung, die die Laternenmalerei erlebt hat, und sie ist Ausdruck für den gestalterischen Willen, der den Createuren der Fasnachtszüge eigen ist. Dass auch diese Ausstellung nur Auswahl, nur Teil eines viel grösseren, umfassenderen Ganzen ist, versteht sich von selbst. "Alles" wird dann zumal im Fasnachtsmuseum präsentiert werden…

Der Einbezug von Künstlern brachte wenige, aber namhafte Künstler dazu, sich künstlerisch mit der Fasnacht auseinander zu setzen. Die zwei bedeutendsten Beiträge stammen sicher von Jean Tinguely und Joseph Beuys.

Weitere Informationen

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 – 19 Uhr
Montag geschlossen

Eintritt:
Regulär CHF 15.-
Ermäßigt CHF 10.-

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