Gespenstische Fledermäuse und abenteuerliche Piraten-Schiffe, wimmelnde Menschenmassen und wirbelnde Bildräume beleben die teils märchenhaften, teils alptraumartigen Szenerien, die Felix Hartlaub (1913-1945) mit Tuschfeder und Aquarellfarben skizziert.

Bis zu seinem 18. Lebensjahr schuf Hartlaub neben literarischen Arbeiten ein überbordend phantasievolles Zeichnungsoeuvre. Seine Zeichnungen sind schon 1921 in der bedeutenden Sonderschau »Der Genius im Kinde« in der Kunsthalle Mannheim zu sehen. Anfang der 1930er Jahre wendet sich Felix Hartlaub jedoch verstärkt der Literatur zu, wenngleich er weiterhin zeichnet.

Die Ausstellung »Felix Hartlaub. Gezeichnete Welten« würdigt sein kurzes, aber intensives Lebenswerk. Sie widmet sich besonders seiner Doppelbegabung, die in vielfältigen Wechselspielen zwischen beiden Gattungen Ausdruck findet. Zugleich wird an seinen Vater Gustav F. Hartlaub erinnert, der als zweiter Direktor der Kunsthall Mannheim mit seinem Wirken sowie Ausstellungen zu Alfred Kubin, James Ensor und Edvard Munch die Arbeiten des Sohnes inspirierten und der als ein Protagonist der Moderne 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Amt entlassen wurde.