Die National Gallery zeigt 51 Gemälde aus einer bedeutenden Privatsammlung, die der Öffentlichkeit selten zugänglich sind und großenteils noch nie zuvor in Großbritannien zu sehen waren. “Forests, Rocks, Torrents” eröffnet einen Einblick in die weltweit führende Privatsammlung von norwegischen und schweizerischen Landschaftsgemälden, die der Amerikaner Asbjørn Lunde überwiegend mit Werken aus dem 19. Jahrhundert aufgebaut hat. Die hier zusammengeführten Werke lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: kleine Ölskizzen und „vollendete“ Gemälde, einige von beeindruckendem Ausmaß. Sie alle zeigen die Ähnlichkeiten zwischen der norwegischen und schweizerischen Schule auf, doch ebenso die zahlreichen Unterschiede, die Klima, Charakter, Nationaltemperament und politische Regime der Kunst aufdrücken können.

Die Ausstellung vergleicht zwei Traditionen und fragt, wie zwei Länder – das eine abhängig vom Export seiner natürlichen Ressourcen und unter dem politischen Joch seiner Nachbarn; das andere sprichwörtlich blühend, mit kosmopolitischem Flair, zunehmend industrialisiert und seit Jahrhunderten politisch unabhängig – mehr oder weniger gleichzeitig zu einem gemeinsamen Schluss kommen konnten: Landschaftsmalerei war ein Instrument zur Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrem jeweiligen Platz in der Welt.