Termin

Fotografie - Ideologie der Abbildlichkeit

Ausstellung 05.11.2010–19.12.2010

Galerie Melike Bilir, Hamburg, Deutschland

Die Fotografie vollzieht sich auf der Grundlage der technischen Aufnahme von Bildern, ist demnach eine Wiederholung von "Wirklichkeit". Unterstützt also die Fotografie ein gewisses Realitätsprinzip? Jedenfalls folgt das Medium meistens der scheinbar verlässlichen Tatsache, dass sich überhaupt etwas “realistisch“ abbilden lässt. Malerei ist prozesshaft, Fotografie fixiert mit hoher Geschwindigkeit Ausschnitte. Damit entsteht der Eindruck, “Welt“ sei als etwas “Vorgefundenes“ gegeben. Aber wird in der Fotografie “Welt“ nicht schon allein durch die Wahl des Aufnahmestandpunktes konstruiert? Fragen der Identifizierbarkeit treten auf, wenn Fotografie als losgelöst von ihrem “Gegenstand“ betrachtet wird. Ein Bild ist in erster Linie ein Bild. Bleibt der scheinbar selbstverständliche Verweischarakter eines Mediums unreflektiert, wird es ideologisch verwendet.

Jeder Künstler der Ausstellung reflektiert in seinen Werkversuchen Möglichkeiten, die Grenzen von Abbildlichkeit und ihrer “bedeutungsrelevanten“ Bezüge zu thematisieren. Keine der ausgestellten Positionen verweist allein auf vorgefundene Situationen, es geht ihnen nicht um anekdotische Stimulanz oder darum, vorzuführen, wie verrückt, schön oder kaputt die Welt ist. Vielmehr geht es darum, die Bildnahme selbst als in sich gebrochene Konstruktion in ihrem virulenten Zusammenhang mit nicht zu beschwichtigenden Fragestellungen zu sehen.

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