Am Umgang mit dem Abfall lässt sich der Stand einer Zivilisation ablesen, diagnostizierte Jacques Lacan in den 1960er Jarhen. Wir sind demgemäß das, was wir wegschmeißen. Inzwischen ist Abfall längst als eine wertvolle Ressource erkannt und Recycling ein wichtiges politisches, soziales und kulturelles Thema.

Die Ausstellung zeigt, inwiefern das Liegengelassene, das Weggeworfene Gegenstand der Kunst ist. Im Mittelpunkt steht die symbolische Geste des Umwertens, in der aus dem als minderwertig Definierten das Hochwertige, aus dem als hässlich Empfundenen das als schön Wahrgenommene, aus dem Prosaischen das Poetische und aus dem Tabuisierten das Artikulierbare wird. Gezeigt werden Werke vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart, unter anderem von Kurt Schwitters, Dieter Roth und Asger Jorn bishin zu Tony Cragg, Sylvie Fleury, Bruno Mouron und Pascal Rostain. Einige Arbeiten sind eigens für die Ausstellung in Kiel entstanden.