Noch bis zum 21. Juni 2009 präsentiert das Saarländische Künstlerhaus in einer gelungen Gegenüberstellung die fotographischen Arbeiten von Gerald Domenig und Ingeborg Knigge.

Vor einigen Jahren hatte der in Frankfurt lebende österreichische Fotograf Gerald Domenig den Auftrag für einen Investmentfonds, dessen Schwerpunkt auf Windenergie und Flugzeugleasing liegt, den Geschäftsbericht zu gestalten. Dabei entstand eine Serie von Fotografien fliegender Mäntel und Hüte. Domenig sagte einmal: „Die Fotografie sei die Fortsetzung der Bildhauerei mit anderen Mitteln.“ Den Fotografen und Zeichner interessieren diese Schnittstellen zwischen den verschiedenen künstlerischen Medien wie etwa die graphische Qualität von Wandrissen in seinen Architekturfotografien oder eben die „vergängliche Skulptur“ der fliegenden Mäntel.

Die in Saarbrücken lebende Fotografin Ingeborg Knigge zeigt Fotografien aus der Serie Pfützen. Was macht diese so interessant aus fotografischer Sicht? Pfützen sind Spiegelflächen für das Gegenüber des Bodens. So kann man je nach Blickwinkel die Wolken in einer blaugrauen Pfütze zwischen Grasbüscheln und Kieselsteinen vorbeiziehen sehen oder aber den steinigen Grund einer schlammbraunen Wasserfläche. Es ist dieses Vexierspiel an Einblicken und Spiegelungen, Oberflächenstrukturen und Farbigkeiten, die die Rexflexionsflächen des Wassers bieten. Knigges Fotografien haben eine malerische Komponente in der Gestaltung von Fläche, Struktur und Farbigkeit.