Schon bei der ersten Begegnung mit Skulpturen Alberto Giacomettis berührt die ergreifende Spannung zwischen dem ursprünglichen Menschenbild in seinen primären Haltungen und der fragil überlängten, amorphen Ausformung. Besonders in den Sälen der Giacometti-Stiftung, wo der erste grosse, zögernd zum Schritt ansetzende <<gehende Mann>>, die steil aufragenden <<Frauen>> und die auf dem <<Chariot>> schwebende Figur dominieren, verdichtet sich dieses rätselhafte Ineins von archaisch Kultbildhaftem und modernem, vom prekären Lebensgefühl der Nachkriegszeit bestimmten Subjektivismus.