Termin

Gudrun Trendafilov - Spiegelbilder

Ausstellung 10.09.2011–13.10.2011

Galerie Profil, Weimar, Deutschland

 Spiegelbilder von Gudrun Trendafilov

Gudrun Trendafilov - aus dem erzgebirgischen Bernsbach stammend, gehört seit ihrem Studium an der Dresdner Hochschule der Bildenden Künste bei dem hervorragenden Künstler und Hochschullehrer Gerhard Kettner zu den bedeutendsten und weit über das sächsische Dresden hinaus bekannten Künstlerinnen, die durch eine ganz unverkennbare Arbeitsweise die jetzige Kunstszene wesentlich mit prägt und einen wichtigen Platz in der figürlichen Malerei einnimmt. 1989 war sie Mitbegründerin der Dresdner Sezession 89, schon seit vielen Jahren lebt sie Nürnberg und Dresden und hat nun zwei Orte, zwischen denen sie pendelt, denn nach wie vor ist ihr die Dresdner Umgebung essentiell.
Auf ihren Bildern entstehen aus einem Gefühl, einer Erfahrung, einer Empfindung, einem Gedanken stille, poetische, oft wundersame Wesen aus der Kraft der zeichnerischen Linie und mit der Kraft einer intensiven Farbkultur. Die intensiven Farben fliessen wie von einer unsichtbaren Kraft geleitet, in ein ihr unverwechselbares Formenvokabular. Die Wesen, oft sind sie weiblich, verschmelzen mit Pflanzen, Tieren, Körpern und schweben in einem Raum von intensiver, geradezu üppiger Farbigkeit. Dieses Schweben strahlt eine wohltuende Stille und Ruhe aus, wofür wir heute in unserer hektischen, von allerlei nützlichen und nutzlosen Dingen getriebenen Zeit ungeheuer dankbar sein können und sind. Die Köpfe und Figuren blicken mit offenen oder geschlossenen Augen, mit stummem oder wachem Blick, der uns erreicht und der uns vertraut erscheint, manchmal auch beschäftigt, auf jeden Fall etwas in uns auslöst.
Ist dieses auslösende Moment dann der SPIEGEL, in den wir schauen? Haben wir auch den Mut hineinzuschauen? Dem Einen kann es lieb sein, was er sieht, ein Anderer fragt sich, ob er das, was er sieht, lieben mag.
In dem Verschmelzen von Mensch und Tier in ihren Bildern wird nicht nur die innige Verbindung der Künstlerin zur Natur ausgedrückt. Tiere, Pflanzen und häufiger auch Gegenstände werden zu Attributen, die mit den Menschen eins werden. Aus einem Tuschefleck - manchmal auf collagiertem Seidenpapier - werden sie entwickelt und mit einer feinen Linie zu ihrer Form geführt.
Die Spiegelbilder von G.Tr. sind nicht verzerrt oder in Scherben zerbrochen, sie sind vielmehr sehr klar. Klar konturierte Körper, von feinen Linien umrissen, lasierende Farben und leicht collagierte Flächen geben ihnen eine zarte Hülle. Ihr Ausdruck lässt Visionen erahnen, sie tauchen ein in eine Atmosphäre, eine eigene Welt oder Unterwelt oder Gedankenwelt aus diffuser fast durchlässiger Farbigkeit.
Im Bild „Herbst“ fängt uns der Zauber der Reife ein durch das starke feurige Kolorit. Die beiden weiblichen Wesen fixieren uns mit ihren intensiven wissenden rückgewandten Blicken, die trotz ihrer Jugend Ewigkeit versprechen.
(Zitat: Karin Weber) „Die Künstlerin entwirft Visionen einer friedlichen völlig ungestörten Koexistenz zwischen Mench und Natur, der eine universelle Dimension innewohnt. Sie weiss um die Höhenflüge und bodenlosen Abgründe, denen man lebenslang ausgesetzt ist. Sie findet sich in der Stille und lehrt uns das Fliegen und Träumen.“
EGH

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