Vom 2. April bis 3. Mai 2009 begegnen dem Ausstellungsbesucher des Saarländischen Künstlerhauses in Saarbrücken die Arbeiten von Heike Jeschonnek. Kennzeichnend für das Werk der in Berlin lebenden Künstlerin ist die Arbeit mit dem Werkstoff Wachs und ein Überlagerungsverfahren, das der Eigengesetzlichkeit des Materials folgt. Der Auftrag des Wachses mit dem Pinsel auf den Bildkörper entsteht in einem vielschichtigen Transformationsprozess mit erwünschten Kontrollverlusten. Jeder Arbeitsgang verändert das Bild. In freier Zeichnung entstehen durch Ritzen und Kratzen filigrane Linien, Punkte, Striche oder breitere Streifen, in die eingeriebene Farbe eindringt und die Messerspuren auf der Bildhaut sichtbar machen. In ihren frühen Bildern konzentrierte sich die Künstlerin überwiegend auf bekannte Berliner Bauwerke, die sie isoliert im ort- und menschenlosen Raum platzierte. Ihre jüngsten Arbeiten zeigen sich zunehmend erzählerisch und bewegen sich im Spannungsfeld von Figur und Umraum. (Angelika Sommer)