Besucht man Heinz Schmöller in seinem Atelier, ist es, als betritt man ein riesiges Spielzimmer. In der Ecke stapeln sich gebrauchte Plüschtiere zu Bergen auf, die Regale sind voll mit bunten Dingen, Puppen, Plastikkram. Der Künstler arbeitet bevorzugt mit Materialen aus der Kinderwelt. Seine Arbeitsweise ist spielerisch, intuitiv. Mit viel Phantasie verfolgt er seine Ideen bis zum fertigen Werk, ohne jedoch dabei ins Naive abzugleiten.

Heinz Schmöller ist fasziniert von Spielzeug und der damit verbundenen Ungebrochenheit. Die zur Schau gestellte Emotionalität und knallbunte Künstlichkeit provozieren ihn. Er benutzt die vorgefundenen Gegenstände, deutet sie um, erschafft sie neu und ergänzt das scheinbar Naive mit den ausgeblendeten Dramen der Wirklichkeit - aus der Perspektive des Erwachsenen.

In seiner Ausstellung "EXPLOITATION" präsentieren sich verschiedene Arbeiten in einer Art Wertschöpfungskette, als Stationen in einem Zyklus von Werden und Vergehen, Produktion und Entsorgung. Dabei bedient sich der Künstler unterschiedlicher Medien, von Skulptur über Installation bis Video.

Ein großformatiges Bild aus tausenden winzigen Bügelperlen zeigt eine Fabriklandschaft. Die Produktionsthematik scheint hier Motivation für Bildfindung wie Herstellungstechnik gewesen zu sein. Weitere Arbeiten basieren auf der installativen Zusammenführung zweckfreier Spielgeräte in einem Akt künstlerischer Sinnstiftung durch Gebrauch. Ein Video, welches die Sprengung seiner überlebensgroßen Plüsch-Skulptur "GROSSE KUH" zeigt, schließt den Reigen. Hier wird ein Kunstwerk als Abfall entsorgt und gleichzeitig in ein anderes Medium transformiert.