Termin

Imre Nagy - Koffeinmodus

Ausstellung 25.09.2010–19.11.2010

Grazer Kunstverein, Graz, Österreich

Aus Materialien wie Holz, Papier, Klebeband oder Plexiglas und mittels subtiler Eingriffe und Kombinationen produziert der Künstler Skulpturen, die fragil und modellhaft wirken. Die Muster ihrer Konstruktion erinnern teilweise an die Durchlässigkeit und Offenheit früher modernistischer Raumexperimente. Die Wahl der ephemeren Baustoffe relativiert diesen Bezug aber wieder, in dem sie ihm eine spekulative und temporäre Haltung hinzufügt. Wenn man möchte, lässt sich aus diesen Arbeiten ein utopischer Unterton herauslesen. Man kann sie als Spuren der Auseinandersetzung mit einer nicht präzise bestimmbaren Vorstellungswelt sehen. Die teils geometrischen, teils asymmetrischen Abstraktionen der Modelle und ihre materiellen Bezüge scheinen die Koordinaten unterschiedlicher Ordnungssysteme zu verhandeln. Das tut sowohl die gescannte Darstellung der vier Außenansichten einer bei Reklam erschienenen Taschenbuchausgabe Wittgensteins wie auch die aus vertikalen Plexiglasstreifen zusammengesetzten Dreiecke, die auf einem gezeichneten Quadratmuster stehen und dieses in unzählige Facetten aufbrechen. Nagys Arbeiten stellen formale und inhaltliche Beziehungen zwischen räumlich-architektonischen und geistigen Praxisfeldern her. Die Qualität dieser Beziehungen liegt in ihrer Instabilität, die sich bewußt offen für permanente Veränderung und Befragung halten.

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