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In Farbe! Palästina fotografiert von den Fotografen der American Colony 1898-1931

Ausstellung 30.09.2009–24.01.2010

Jüdisches Museum, München, Deutschland

1926 und 1931 unternahmen der Getreidehändler Arie Speelman (1880-1964) und seine Frau Anne Christine Speelman-van Vliet (1886-1967) zwei Reisen nach Palästina. Damals stand das Land nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs unter britischem Mandat. Die Modernisierung der Region, die bereits unter der osmanischen Herrschaft begann, setzte sich damals fort und ein bescheidener Tourismus entwickelte sich. Zu den ersten Touristen zählten auch die Speelmans. Wie viele der Touristen dieser Zeit sahen sie Palästina in erster Linie als das Land der Bibel. Für malerische Bilder bestand eine große Nachfrage und die American Colony, eine christliche Gemeinschaft in Jerusalem versuchte, diesen Markt zu befriedigen. In dem von der Fotoabteilung der American Colony betriebenen Geschäft Nahe des Jaffa-Tors erwarben die Speelmans über tausend handkolorierte Glasprojektionsbilder. Nach ihrer Rückkehr in die Niederlande veranstaltete Arie Speelman “Palästina-Abende”, bei denen er die Bilder mit einer Laterna Magica, einem einfachen Projektionsgerät, projezierte. Diese Veranstaltungen waren evangelikal-religiös geprägt, was auch die Auswahl der Motive beeinflußte. Dennoch haben die Bilder eine größere kulturelle Bedeutung: Sie vermitteln ein faszinierendes Bild des Nahen Ostens im frühen 20. Jahrhundert und geben darüber hinaus einen Einblick in eine  seltene Technik der Fotografie. Diese Ausstellung vereint rund siebzig Fotografien aus dieser außergewöhnlichen Sammlung, die 1991 in den Besitz des Jüdischen Museums Amsterdam gelangte. Die Fotografien zeigen Jerusalem, das Landleben, Ansichten von Städten und Dörfern sowie die unterschiedlichen Ethnizitäten in der Region. Sowohl im übertragenen Sinn als auch tatsächlich vermitteln sie ein Bild Palästinas zwischen 1898 und 1931 in Farbe!

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