Termin

Internationale Tagung: Moderne neu denken. Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts – zwischen Avantgarde und Tradition

Tagungen und Symposien 10.09.2017–12.09.2017

verschiedene Orte, Berlin, Deutschland

Der Kalte Krieg hat ein Denken in unvereinbaren Gegensätzen hinterlassen. So werden in der europäischen Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts avantgardistische Strömungen und traditionalistische Tendenzen oft immer noch als unvereinbare Extreme einander gegenübergestellt. dieser Dualismus fand seinen Höhepunkt in den 1950er Jahren, als der Westen mit der »Internationalen Moderne 0171 und der Osten mit dem Bauen in »nationalen Traditionen« (Sozialistischer Realismus) identifiziert wurden. Berlin verfügt über zwei gebaute Manifeste dieser politischen und ästhetischen Konfrontation: die 1951 bis 1958 als Stalinallee errichtete Karl­Marx­Allee und die Internationale Bauausstellung 1957 (Interbau). Mit dem 2. Bauabschnitt der Karl­Marx­Allee (1959-1964) entwickelte Ost-Berlin eine eigene, »sozialistische Moderne«. Heute erleben die architektonischen und städtebaulichen Zeugnisse der Nachkriegsmoderne in Ost und West wieder eine neue Wertschätzung. Mit dem Antrag des Landes Berlin (2013), die Karl­Marx­Allee und die Interbau gemeinsam für die deutsche Vorschlagsliste für das Welterbe der Unesco anzumelden, wurde dieser gängige Gegensatz aufgebrochen. Die Konferenz »Moderne neu denken« soll den Berliner Horizont durch historische Analysen und typologische Vergleiche im internationalen Kontext erweitern. im Verständnis einer bis in die Gegenwart anhaltenden »unvollendeten Moderne« bedingen und durchdringen Tradition und Fortschritt einander, sie bleiben unterscheidbar, aber auch untrennbar miteinander verbunden.

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