Termin

Iran. Aufbruch in die Moderne

Ausstellung 05.05.2017–30.06.2017

Pergamonmuseum, Berlin, Deutschland

Im 19. Jahrhundert nahm der Iran eine zentrale diplomatische und militärische Rolle im Nahen Osten und Zentralasien ein und durchlief gleichzeitig rasante soziokulturelle Veränderungen. Zwischen 1785 und 1925 wurde das Land von der Qadscharen-Dynastie regiert, eine Familie turkstämmigen Ursprungs. Sie selbst sahen sich sowohl als rechtmäßige Nachfolger des historischen Erbes Irans, als auch als moderne Reformer. Die Fotografie trug maßgeblich zu diesem Prozess bei. In den frühen 1840er Jahren kamen die ersten Kameras in den Iran und wurden bald als Mittel zur Darstellung von Macht und Modernität innerhalb und außerhalb des Qadscharen-Staates genutzt. Unter den Schahs wurde die Fotografie schnell das bevorzugte Werkzeug politischer Propaganda. Sie wurde auch im großen Maße eingesetzt, um das Gebiet unter der qadscharischen Herrschaft visuell zu dokumentieren und um die Diversität der damaligen Bevölkerung und die Vergangenheit des Iran einzufangen. Die Fotografie bildet die Veränderungen in der Architektur, Mode und Lebensweise ab, die die iranische Gesellschaft im 19. Jahrhundert durchlief. Am Ende des 19. Jahrhunderts war die Fotografie zum Statussymbol und Must-Have des Bürgertums und der städtischen Elite geworden. Die Sonderpräsentation im Buchkunstkabinett des Pergamonmuseums zeigt anhand von 45 Fotografien, Kunstwerken und historischen Postkarten die vielen Facetten Irans im 19. Jahrhundert. Die Exponate verdeutlichen, wie die iranische Gesellschaft das Konzept der Moderne in einem Balanceakt zwischen Tradition und Innovation interpretierte. In diesem Prozess spielte die Fotografie eine wichtige Rolle.

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